Trinkwasserhygiene und Energieeffizienz scheinen einander auszuschließen. Nach dem DVGW Arbeitsblatt W 551-1 müssen die Boilerabgangstemperatur mind. 60 °C und in der gesamten Zirkulation mind. 55 °C betragen, um Legionellen wirksam zu bekämpfen. Um erträgliche Duschtemperaturen zu erreichen, muss man dann Kaltwasser zumischen. Das kostet Energie und damit steigt der CO₂-Fußabdruck.

Nach dem Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH) würde eine Temperatursenkung von 60 auf 55 Grad zu einer Einsparung von fünf Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr führen. Dann steigt aber das Risiko von Infektionen durch Legionella pneumophila. Da der Schutz der menschlichen Gesundheit Vorrang hat, muss es Ziel sein, die Energieeffizienz zu optimieren, bei gleichzeitiger Wahrung der notwendigen hygienischen Voraussetzungen.
Möglichkeiten zur Optimierung:
  • Minimierung der Trinkwasserinstallation
  • Minimale Behälter- und Leitungsvolumina
  • Optimale Isolierung der Leitungen und Boiler
  • Einsatz effizienter oder erneuerbarer Energien
  • Optimiertes Temperaturmanagement
  • Energieeffiziente Zirkulationspumpen
  • Neue Techniken wie z. B. Wärmerückgewinnung, Inlinersysteme
  • Hydraulischer Abgleich
  • Energiesparende Armaturen
  • Regelmäßige Wartung, Inspektion und Instandhaltung
  • Bestimmungsgemäßer Betrieb
Regelwerke: DVGW W 551-1, Empfehlungen des ISFH

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