Um die Qualität und die Richtigkeit der Labor-Ergebnisse sicherzustellen, ist die kritische Evaluierung der laboreigenen Analysemethoden und Arbeitsabläufe notwendig. Bei der internen Qualitätskontrolle in einem chemisch-analytischen Labor empfiehlt es sich, von Qualitätsregelkarten, häufig auch als Kontrollkarten oder Regelkarten bezeichnet, Gebrauch zu machen.

Eine solche Regelkarte dient als wichtiges Hilfsmittel, um eine tägliche Kontrollprobe im Labor durchführen zu können. Mithilfe der Qualitätsregelkarte lässt sich durch das Eintragen des Kontrollwerts unter anderem aufzeigen, ob das Messverfahren des Labors innerhalb gegebener Grenzen arbeitet. Wird deutlich, dass der Kontrollwert außerhalb der Grenzen liegt, werden keine Labor- beziehungsweise Analyseergebnisse mehr herausgegeben und zur Fehlerbehebung etwaige Korrekturmaßnahmen auf den Weg gebracht.

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Messprobe und Kontrollprobe im Labor

Wird in einem Labor ein Qualitätskontrollprogramm entwickelt, gilt es zunächst zu bedenken, welche Anforderungen an die Laboranalyseergebnisse gestellt werden und welchen Zweck sie erfüllen sollen. Mithilfe von Kontrollkarten lässt sich die tägliche Qualitätskontrolle der Routineanalytik durchführen. Dabei analysiert man eine Kontrollprobe im Labor zusammen mit der Messprobe im selben Analysegang. Blindproben, Standardlösungen, reale Messproben sowie zertifizierte Referenzmaterialien können Kontrollproben sein. Um die Qualitätssicherung im Labor herzustellen und für gesicherte Ergebnisse zu sorgen, durchläuft eine Kontrollprobe neben der Messprobe das komplette Analyseverfahren. Da jedoch in einem Laboratorium nicht immer eine ausreichende Menge an Kontrollproben vorhanden sind, lassen sich folgende unterschiedliche Probe-Typen für die Qualitätskontrolle verwenden:

  • Kontrollprobe-Typ I ➨ Zertifiziertes Referenzmaterial (Matrix-ZRM)
  • Kontrollprobe-Typ II ➨ Referenzmaterial, Standardlösungen, hausinternes Material
  • Kontrollprobe-Typ III ➨ Blindproben
  • Kontrollprobe-Typ IV ➨ Messproben.

Kontrollprobe-Typ I
➨ Zertifiziertes Referenzmaterial (Matrix-ZRM)

Die Ergebnisse aus den Mehrfachbestimmungen eines Matrix-ZRM liefern Informationen über systematische und zufällige Effekte. Außerdem geben sie den Laboren die Möglichkeit, die Messunsicherheit zu berechnen und die eigene Leistungsfähigkeit mit zertifizierten Laboren zu vergleichen.

Diese Kontrollprobe im Labor wird überall dort empfohlen, wo es praktisch und ökonomisch vertretbar ist.

Kontrollprobe-Typ II
➨ Standardlösung, Referenzmaterial oder hausinternes Material

Ähnlich wie beim Kontrollproben-Typ I werden bei den Kontrollproben des Typs II systematische und zufällige Effekte angezeigt. In der Regel werden die Typ-II-Kontrollproben im Labor hergestellt und können sowohl reale, synthetische als auch stabile Proben sein.

Um die Matrix der Messproben simulieren zu können, werden im Labor künstliche hausinterne Kontrollproben aus gereinigten Lösemitteln und reinen Chemikalien hergestellt. Für die Herstellung von synthetischen Kontrollproben ist es überaus wichtig, dass nicht dieselben Chemikalien wie zur Kalibrierung der Methode benutzt werden.

Kontrollprobe-Typ III
➨ Blindprobe

Um Nachweisgrenzen einer Methode überwachen und Kontaminationen erkennen zu können, wird diese Kontrollprobe im Labor verwendet.

Bei Typ-III-Kontrollproben spricht man von Blindproben, die bei der Blindwertkorrektur des Analyseverfahrens eingesetzt werden.

Kontrollprobe-Typ IV
➨ Messprobe

Stehen beispielsweise lediglich homogene ZRMs oder synthetisches Material für die Überprüfung der Proben-Qualität zur Verfügung, wird in der Regel Kontrollprobe-Typ IV verwendet.

Vor allem dann, wenn die Streubreite für Typ-I- und Typ-II-Kontrollproben kleiner als die Streubreite für Messproben ist.

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Wer noch intensiver in die Thematik einsteigen möchte, welche Kontrollprobe im Labor in bestimmten Situationen verwendet wird, kann die Schulung „Qualitätssicherung im analytischen Labor – Validierung und Verifizierung / Kontrollkarten“ der Deutschen Umweltakademie als Inhouse-Schulung anfragen.