Die Grundlage für hygienische Trinkwasser-Installationen nach VDI 6023
Die 3-Liter-Regel nach VDI 6023 ist ein zentrales Element für hygienisch sichere Trinkwasser-Installationen. Sie legt fest, dass das Rohrvolumen zwischen Abzweig und Entnahmestelle maximal 3 Liter betragen darf. Diese Vorgabe schützt vor Stagnation, sichert die Wasserqualität und ist für alle Betreiber und Planer relevant.
3-Liter-Regel: Was bedeutet sie?
Die Dreiliter-Regel besagt, dass das Rohrvolumen zwischen dem Abzweig der Versorgungsleitung und der Entnahmestelle maximal 3 Liter betragen darf. Diese Vorgabe gilt sowohl für kalte Trinkwasserleitungen als auch für Warmwasserleitungen ohne Zirkulation. Ziel ist es, das Stagnationsrisiko zu minimieren und die Wasserqualität dauerhaft zu sichern.

Warum ist das Liter-Volumen so entscheidend?
Das Volumen der Leitung, also wie viele Liter Wasser zwischen Abzweig und Entnahmestelle stehen, ist entscheidend für die Hygiene. Überschreitet das Rohrvolumen 3 Liter, steigt das Risiko für Keimbildung, insbesondere für Legionellen. Die richtige Dimensionierung und das Begrenzen des Rohrvolumens sind daher essenziell für jede Trinkwasser-Installation.
Trinkwasser: Hygiene und Sicherheit im Fokus
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Einhaltung der 3-Liter-Regel nach VDI 6023 und DIN 1988-200 schützt vor mikrobiologischen Risiken und sorgt dafür, dass an jeder Entnahmestelle hygienisch einwandfreies Wasser sofort zur Verfügung steht. Die Vorgaben gelten für alle Gebäudearten und sind Teil der allgemein anerkannten Regeln der Technik.
Bestimmungsgemäßer Betrieb und Spülintervalle
Ein bestimmungsgemäßer Betrieb der Trinkwasser-Installation ist nur gewährleistet, wenn das Wasser regelmäßig ausgetauscht wird. Die VDI 6023 fordert, dass spätestens alle 72 Stunden ein vollständiger Wasseraustausch an jeder Entnahmestelle erfolgt. Dies kann durch Nutzung oder gezieltes Spülen sichergestellt werden. So bleibt die Wasserqualität erhalten und das Risiko von Stagnation wird minimiert.
Normen und technische Regeln
Die wichtigsten Vorgaben zur 3-Liter-Regel finden sich in:
- VDI 6023: Hygiene in Trinkwasser-Installationen
- DIN 1988-200: Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen
- DVGW W 551: Anforderungen an Warmwasseranlagen
Diese Regelwerke definieren die maximale Leitungslänge und das zulässige Volumen, um die Hygiene zu sichern. Die Einhaltung ist verpflichtend und wird regelmäßig kontrolliert.
Temperaturen: Vorgaben für kaltes und warmes Wasser
Die Temperaturen in der Trinkwasser-Installation sind entscheidend für die Hygiene:
- Kaltwasser: Maximal 25 °C nach Ablauf von 3 Litern an der Entnahmestelle
- Warmes Wasser: Mindestens 55 °C, idealerweise 60 °C am Austritt des Trinkwassererwärmers
Diese Temperaturvorgaben verhindern die Vermehrung von Legionellen und anderen Keimen in warmen und kalten Trinkwasserleitungen. Die Installation muss so geplant werden, dass diese Werte jederzeit eingehalten werden können.

Temperatur: Kontrolle und Überwachung
Die regelmäßige Kontrolle der Temperatur an den Entnahmestellen ist Pflicht. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Vorgaben der VDI 6023 und DIN 1988-200 eingehalten werden. Moderne Systeme ermöglichen eine automatisierte Überwachung und dokumentieren die Einhaltung der Grenzwerte zuverlässig.
Die 3-Liter-Regel ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder hygienischen Trinkwasser-Installation. Sie schützt vor Stagnation, sichert die Wasserqualität und ist Grundlage für den bestimmungsgemäßen Betrieb nach VDI 6023. Achten Sie bei Planung, Installation und Betrieb stets auf die Einhaltung der Volumenvorgaben, Temperaturen und Spülintervalle – für dauerhaft sicheres und sauberes Trinkwasser in Ihrem Gebäude.
3-Liter-Regel Einfamilienhaus
Gerade im Einfamilienhaus ist die Umsetzung der 3-Liter-Regel besonders wichtig, da hier oft längere Leitungswege zwischen Versorgungsleitung und Entnahmestelle vorkommen. Bei der Planung und Installation sollte darauf geachtet werden, dass:
- Die Leitungslängen so kurz wie möglich gehalten werden.
- Der Rohrdurchmesser optimal gewählt wird, um das Volumen zu begrenzen.
- Bei Bedarf mehrere Entnahmestellen oder Spülarmaturen eingeplant werden, um Stagnation zu vermeiden.
Die Einhaltung der 3-Liter-Regel sorgt dafür, dass im Einfamilienhaus jederzeit hygienisch einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung steht und das Risiko für Keimbildung minimiert wird. Dies ist nicht nur eine technische, sondern auch eine gesundheitliche Anforderung für alle Bewohner.
3-Liter-Regel Berechnung
Die Berechnung des Rohrvolumens ist für die Einhaltung der 3-Liter-Regel unerlässlich. Das Volumen einer Leitung berechnet sich nach folgender Formel:
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Rohrvolumenberechnung
- Innendurchmesser des Rohrs in Zentimeter messen.
- Länge der Leitung zwischen Abzweig und Entnahmestelle bestimmen.
- Werte in die Formel einsetzen.
- Ergebnis prüfen: Das Volumen darf 3 Liter nicht überschreiten, ansonsten das Rohrvolumen begrenzen.
Häufige Fragen und Antworten (FAQ)
Es steigt das Risiko für Keimbildung, insbesondere für Legionellen. Die Einhaltung der 3-Liter-Regel ist daher essenziell.
Ja, die 3-Liter-Regel gilt für kalte und warme Trinkwasserleitungen ohne Zirkulation.
Das Volumen ergibt sich aus dem Innendurchmesser und der Länge der Leitung. Tools und Tabellen nach DIN 1988-200 helfen bei der Berechnung.
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