Entdecken Sie vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Archäologinnen und Archäologen. Informieren Sie sich über Spezialisierungen, Zusatzqualifikationen sowie über Karriere- und Gehaltschancen. Zudem erhalten Sie einen Überblick über zentrale Zugangsvoraussetzungen und relevante fachliche Richtlinien, Gesetze und Verordnungen der archäologischen Praxis.
Inhalt
Warum ist eine Weiterbildung für Archäologen und Archäologinnen interessant?
Ein abgeschlossenes Studium der Archäologie eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven – von Forschung und Lehre über Denkmalpflege und Museumswesen bis hin zu Grabungsleitung, Dokumentation und Kulturgutschutz. Wer nach dem Studium seine Qualifikationen gezielt erweitert, kann durch Spezialisierungen und anerkannte Zusatzqualifikationen sein Fachwissen vertiefen, neue Kompetenzen erwerben und zusätzliche Karrierechancen erschließen.
- Verantwortung übernehmen: Vertiefungen in Bereichen wie Denkmalpflege, Restaurierung, digitale Dokumentation, Fundmanagement oder Grabungstechniken qualifizieren für leitende Aufgaben in Projekten und Institutionen.
- Vielfältige Karrieremöglichkeiten: Durch gezielte Weiterbildungen oder zusätzliche Studienabschlüsse eröffnen sich Wege in Museen, Denkmalämtern, Forschungsinstituten, Grabungsfirmen, Universitäten oder im Kulturgüterschutz.
- Attraktive Verdienstmöglichkeiten: Zusatzqualifikationen steigern nicht nur die Fachkompetenz, sondern verbessern häufig auch Gehaltsaussichten und Aufstiegschancen – insbesondere in leitenden Positionen oder wissenschaftlichen Einrichtungen.
- Hohe Zukunftssicherheit: Archäologinnen und Archäologen werden weiterhin gebraucht – sei es beim Erhalt kulturellen Erbes, bei Bauprojekten mit archäologischer Begleitung oder im Bereich nachhaltiger Denkmalpflege.
Archäologen: Gehalt
Das Einkommen in der Archäologie variiert je nach Region, Arbeitgeber, Qualifikation und Berufserfahrung. Im Durchschnitt liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 3.800 und 4.600 Euro. Besonders attraktive Verdienstmöglichkeiten bieten Forschungsinstitute, Museen, Denkmalämter sowie archäologische Grabungsfirmen mit Leitungsfunktionen oder internationalen Projekten. Im öffentlichen Dienst richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD bzw. TV-L).
Zusatzqualifikationen und Spezialisierungen – etwa in Grabungstechnik, Restaurierung, digitaler Dokumentation (GIS, 3D-Scanning) oder im Kulturgutschutz – können die Verdienstchancen deutlich steigern. In leitenden Positionen, bei Projektverantwortung oder in der wissenschaftlichen Forschung sind monatliche Bruttogehälter von über 5.500 Euro realistisch.
Berufsbezogene Weiterbildung: Chancen in der Archäologie
Weiterbildungen bieten Archäologinnen und Archäologen die Möglichkeit, ihr Fachwissen zu vertiefen und sich für anspruchsvolle Aufgaben in Forschung, Denkmalpflege, Grabungsleitung oder Museumsarbeit zu qualifizieren. Sie vermitteln aktuelles Wissen zu neuen Methoden, Technologien und rechtlichen Rahmenbedingungen der archäologischen Praxis.
Ein Masterstudium (3–4 Semester) ermöglicht Spezialisierungen in Bereichen wie Klassische Archäologie, Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie, Denkmalpflege oder digitale Archäologie. Behandelt werden Themen wie 3D-Dokumentation, Geoinformationssysteme (GIS), Restaurierung, Kulturgutschutz, Nachhaltigkeit und wissenschaftliches Publizieren. An staatlichen Hochschulen fallen in der Regel geringe Semesterbeiträge (100–300 €) an, während private Anbieter höhere Gebühren verlangen. Förderungen sind z. B. über Aufstiegs-BAföG, Stipendien oder Bildungsfonds möglich.
Archäologinnen und Archäologen können ihr Profil durch Zertifikatskurse und Zusatzqualifikationen in Grabungstechnik, Restaurierung, Funddokumentation, Denkmalrecht, Nachhaltigkeit oder Bodenschutz gezielt erweitern. So qualifizieren sie sich für leitende Aufgaben und interdisziplinäre Projekte, insbesondere an der Schnittstelle von Kulturerhalt und Umweltmanagement.
Spezialisierungen für Archäologinnen und Archäologen
Archäologinnen und Archäologen können ihr Fachwissen gezielt vertiefen und ihren beruflichen Schwerpunkt individuell ausrichten. Je nach Interesse und Tätigkeitsfeld eröffnen sich verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten:
- Grabungstechnik und Feldarchäologie: Schwerpunkt auf Ausgrabungsmethoden, Dokumentation und Fundbergung. Einsatzorte sind Grabungsfirmen, Denkmalämter und Forschungsinstitute.
- Restaurierung und Konservierung: Fokus auf Erhalt, Pflege und Präsentation archäologischer Funde. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in Museen, Restaurierungswerkstätten und Denkmalbehörden.
- Digitale Archäologie: Anwendung moderner Technologien wie 3D-Scanning, Fotogrammetrie, Drohnentechnik und Geoinformationssysteme (GIS) zur Dokumentation und Analyse von Fundstellen.
- Denkmalpflege und Kulturgutschutz: Arbeit an der Schnittstelle zwischen Archäologie, Bauwesen und Recht. Aufgaben umfassen die Bewertung, Sicherung und Erhaltung archäologischer Denkmäler.
- Nachhaltigkeit und Bodenschutz: Untersuchung und Erhaltung archäologischer Schichten unter Berücksichtigung ökologischer und gesetzlicher Vorgaben. Relevante Einsatzfelder sind Umwelt- und Planungsbehörden, Forschungseinrichtungen und interdisziplinäre Projekte im Bereich Flächenmanagement.
Zusatzqualifikationen – Ihr Schlüssel zum nächsten Karriereschritt
Das Studium der Archäologie eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven in Forschung, Denkmalpflege, Grabungsleitung und Kulturgutschutz. Zusatzqualifikationen – etwa in digitaler Dokumentation (GIS, 3D-Scanning), Restaurierung, Grabungstechnik oder Denkmalrecht – erweitern das Fachwissen, stärken die Praxisnähe und erhöhen die Chancen auf verantwortungsvolle Positionen und den nächsten Karriereschritt.
Ihre Optionen als Archäologin oder Archäologe im Überblick:
Ersatzbaustoffverordnung (EBV) – Grundlagenkurs
Die Weiterbildung vermittelt fundierte Kenntnisse zur Mantelverordnung, zu Anforderungen an mineralische Ersatzbaustoffe, zur Gütesicherung sowie zu den relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen.
➡ Ein wertvoller Kompetenzzuwachs für Archäologinnen und Archäologen, die bei Bauprojekten, Bodeneingriffen oder in der denkmalpflegerischen Begleitung tätig sind.
LAGA PN 98 – Probenahme fester Abfälle
Die Weiterbildung vermittelt praxisnahes Wissen zur fachgerechten Probenahme und Dokumentation von Boden- und Abfallproben. Sie ist besonders relevant für Tätigkeiten auf belasteten Grabungsflächen oder im Umgang mit Bodenmaterial aus kontaminierten Bereichen.
➡ Mit dieser Zusatzqualifikation erweitern Sie Ihr Profil für Felduntersuchungen, Baubegleitungen und Umweltgutachten.
VDI 6202 Blatt 10 E – Gefahrstoffe in Bauabfällen erkennen und einstufen
Die Weiterbildung vermittelt praxisorientiertes Wissen zur Identifizierung von Schadstoffen in Böden und Bausubstanz sowie zur fachgerechten Risikobewertung. Ergänzend werden relevante rechtliche Vorgaben und geeignete Schutzmaßnahmen behandelt.
➡ Mit diesem Zertifikat spezialisieren Sie sich als Archäologin oder Archäologe auf die sichere Arbeit an belasteten Baufeldern und in baubegleitenden Projekten.
Großer Asbestschein (TRGS 519 Anlage 3)
Diese Weiterbildung vermittelt umfassende Sachkunde für Tätigkeiten mit asbesthaltigen Materialien in größerem Umfang. Sie ist verpflichtend für Fachkräfte, die Grabungen oder Untersuchungen an kontaminierten Standorten begleiten oder beaufsichtigen.
➡ Mit diesem Zertifikat übernehmen Sie Verantwortung bei Sanierungs- und Dokumentationsarbeiten, erfüllen gesetzliche Vorgaben und sichern den rechtskonformen Umgang mit Gefahrstoffen.
Kleiner Asbestschein (TRGS 519 Anlage 4)
Der Kurs vermittelt die erforderliche Sachkunde für Tätigkeiten mit geringerem Umfang an asbesthaltigen Materialien, beispielsweise bei Gebäuden oder bei kleineren Eingriffen in belasteten Bereichen.
➡ Mit diesem Zertifikat weisen Sie Ihre Fachkenntnisse nach und sind befähigt, Arbeiten im Umfeld asbesthaltiger Materialien sicher und regelkonform zu begleiten.
Auffrischung „Asbestschein“
Diese Schulung dient der Wissensauffrischung und verlängert die Gültigkeit der bestehenden Sachkunde nach TRGS 519. Sie ist in regelmäßigen Abständen erforderlich, um weiterhin befugt auf Flächen mit asbesthaltigen Materialien tätig zu sein.
➡ Bleiben Sie zertifiziert und stets auf dem aktuellen Stand im sicheren Umgang mit Gefahrstoffen in der Praxis.
PFAS-Schulung – Unsichtbare Gefahren erkennen
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) gehören zu den größten aktuellen Herausforderungen im Umwelt- und Bodenschutz. Diese Schulung vermittelt das notwendige Fachwissen, um Belastungen im Feld zu erkennen, Risiken zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
➡ Mit diesem Zertifikat qualifizieren Sie sich für Arbeiten im Umwelt- und Bodenschutz.
Gesetze, Richtlinien und Verordnungen für Archäologinnen und Archäologen
In der Archäologie bilden rechtliche Vorgaben die Grundlage für fachgerechtes und verantwortungsvolles Arbeiten – ob bei Grabungen, baubegleitenden Untersuchungen, Dokumentationen oder im Umgang mit Funden und Befunden.
Zu den zentralen Rechtsgrundlagen zählen die Denkmalschutzgesetze der Bundesländer sowie das Kulturgutschutzgesetz (KGSG), die den Erhalt, die Dokumentation und den Umgang mit archäologischem Erbe regeln. Relevante Bezüge bestehen zudem zum Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) bei Bodeneingriffen, zum Wasserhaushaltsgesetz (WHG) bei Arbeiten in Gewässernähe sowie zu Arbeitsschutz- und Umweltvorgaben wie der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) oder der LAGA PN 98, die bei kontaminierten Böden oder Bauprojekten eine Rolle spielen können.
Die sichere Anwendung dieser Regelwerke ist entscheidend, um archäologische Projekte rechtssicher, fachlich korrekt und nachhaltig umzusetzen – und dabei Kulturerbe, Umwelt und die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen.
Archäologinnen und Archäologen: Studium
Der Einstieg in die Archäologie erfolgt in der Regel über ein Bachelorstudium (6 Semester) an einer Universität. Darauf aufbauend eröffnet ein Masterstudium (2–4 Semester) die Möglichkeit, sich fachlich zu spezialisieren, in die wissenschaftliche Forschung einzusteigen oder Leitungsfunktionen in Projekten und Institutionen zu übernehmen.
Studieninhalte:
Das Studium vermittelt Kenntnisse in Archäologischer Theorie, Grabungstechnik, Funddokumentation und Kulturgeschichte verschiedener Epochen. Je nach Schwerpunkt werden Fächer wie Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Mittelalterarchäologie, Provinzialrömische Archäologie oder Vorderasiatische Archäologie angeboten.
Perspektiven:
Absolventinnen und Absolventen schließen in der Regel als Bachelor oder Master of Arts ab. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in Landesdenkmalämtern, Museen, Forschungsinstituten, Grabungsfirmen, Baufirmen mit archäologischer Begleitung, Universitäten sowie in der Kulturgutverwaltung.
Das Studium bildet eine solide Basis für Spezialisierungen, Zusatzqualifikationen und wissenschaftliche Karrieren in einem vielfältigen und kulturgeschichtlich bedeutsamen Berufsfeld.
Schulungen, die für Archäologen interessant sind:
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Online-Schulung | Mehr Details >
26.02.2026, 17.04.2026, 08.09.2026
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Präsenz-Schulung
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Online-Schulung | Mehr Details >
16.06.2026
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Präsenz-Schulung
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Online-Schulung | Mehr Details >
24.03.2026, 02.06.2026, 08.07.2026
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Online-Schulung | Mehr Details >
10.12.2025, 16.01.2026, 06.03.2026
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Online-Schulung | Mehr Details >
19.03.2026, 03.07.2026, 18.09.2026
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Präsenz-Schulung
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10.03.2026, 11.03.2026, 05.05.2026
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Online-Schulung | Mehr Details >
13.03.2026, 07.07.2026, 11.09.2026
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Präsenz-Schulung
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Online-Schulung | Mehr Details >
10.02.2026, 15.04.2026, 16.06.2026
Häufige Fragen und Antworten
Ein Archäologe untersucht materielle Überreste vergangener Kulturen, um Erkenntnisse über das Leben, die Technologien und die Gesellschaften früherer Zeiten zu gewinnen. Die Arbeiten reichen von Ausgrabungen über die Auswertung von Fundstücken bis hin zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Berichte. Archäologen sind sowohl in der Forschung als auch im praktischen Denkmalschutz aktiv.
Archäologen führen Grabungen durch, dokumentieren Funde und Befunde, analysieren Artefakte und organisches Material und erstellen wissenschaftliche Publikationen. Sie planen und organisieren Rettungsgrabungen, betreuen Lehrveranstaltungen und arbeiten oft interdisziplinär mit anderen Fachrichtungen zusammen. Zudem informieren sie die Öffentlichkeit über neue Erkenntnisse, beispielsweise in Museen, bei Vorträgen oder Medienbeiträgen.
Für den Berufseinstieg ist in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Archäologie oder einer verwandten Disziplin notwendig. Praktische Erfahrungen durch Grabungspraktika sowie Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Methoden, Dokumentation und EDV sind von Vorteil. Teamfähigkeit, eine sorgfältige Arbeitsweise und Flexibilität sind wichtige Eigenschaften im Arbeitsalltag.