Erfahren Sie alles Wissenswerte zur Weiterbildung für Gerüstbauer und Gerüstbauerinnen. Entdecken Sie Ausbildungswege, zentrale Tätigkeitsbereiche, Verdienstmöglichkeiten sowie die Zugangsvoraussetzungen. Sie erhalten einen Überblick zu Spezialisierungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und beruflichen Entwicklungsperspektiven.

Inhalt

Warum ist eine Weiterbildung für Gerüstbauer und Gerüstbauerinnen interessant?
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung im Gerüstbau verfügen Sie über eine solide Grundlage für eine Tätigkeit in der Montage, Wartung und Sicherung von Baugerüsten sowie in der Arbeitssicherheit. Um sich langfristig zu spezialisieren, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen und zusätzliche Karrierewege zu erschließen, lohnt sich eine gezielte Weiterbildung.
- Mehr Verantwortung: Fort- und Weiterbildungen qualifizieren für leitende Aufgaben, etwa als Gerüstbaumeisterin oder Gerüstbaumeister mit Verantwortung für Personal, Planung und Sicherheit auf Baustellen.
- Attraktive Karrierechancen: Mit zusätzlichen Qualifikationen eröffnen sich Tätigkeiten in der Bauleitung, im Arbeitsschutz oder auch in Führungspositionen innerhalb von Handwerksbetrieben.
- Höheres Einkommen: Zusatzabschlüsse und Spezialisierungen wirken sich positiv auf die Gehaltsentwicklung aus und erweitern die Möglichkeiten zur Selbstständigkeit.
- Zukunftssicherheit: Der Bedarf an Fachkräften im Gerüstbau bleibt hoch, da Bauprojekte, Sanierungen und Sicherheitsstandards in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft stetig an Bedeutung gewinnen.

Gerüstbauer: Gehalt
Das Einkommen von Gerüstbauerinnen und Gerüstbauern liegt in Deutschland in der Regel zwischen 2.300 und 3.000 Euro brutto im Monat. Unterschiede ergeben sich je nach Region, Betrieb, Tarifbindung und der persönlichen Berufserfahrung
Wer Zusatzqualifikationen erwirbt oder sich in Bereichen wie Bauleitung, Arbeitssicherheit oder Betriebsführung weiterbildet, steigert seine Chancen auf ein überdurchschnittliches Einkommen.
Auch eine Tätigkeit in leitenden Positionen oder die Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb eröffnet zusätzliche Karrieremöglichkeiten mit entsprechend höheren Verdienstmöglichkeiten.

Berufsbezogene Weiterbildung für Gerüstbauer: Zukunftschancen im Handwerk und in der Bauleitung
Nach ihrer Ausbildung können sich Gerüstbauerinnen und Gerüstbauer zum Gerüstbaumeister bzw. zur Gerüstbaumeisterin weiterbilden. Die ein- bis zweijährige Meisterschule vermittelt vertiefte Kenntnisse in Statik, Arbeitssicherheit, Bauleitung und Betriebsführung. Mit dem Meistertitel eröffnen sich neue Karrierewege – etwa in leitender Funktion, als Ausbilderin bzw. Ausbilder oder in der Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb. Die Gesamtkosten für Lehrgang, Prüfungen und Lernmittel liegen in der Regel zwischen 4.000 und 6.000 Euro.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung steht außerdem der Weg zu einem Bachelorstudium offen – zum Beispiel in Bauingenieurwesen, Konstruktionstechnik oder Betriebswirtschaft im Bauwesen. In einem sechs- bis siebensemestrigen Studium vertiefen Sie Ihr Wissen in Bereichen wie Baustellenorganisation, Projektmanagement, Sicherheitstechnik oder Unternehmensführung. An staatlichen Hochschulen fallen Semesterbeiträge (ca. 100–300 €) an, während private Anbieter höhere Gebühren erheben. Förderungen sind über Aufstiegs-BAföG oder Stipendien möglich.

Spezialisierungen für Gerüstbauer
- Gerüstbauerinnen und Gerüstbauer können durch gezielte Spezialisierungen ihr berufliches Profil erweitern und sich für bestimmte Arbeitsbereiche qualifizieren.
- Sicherheits- und Arbeitsschutzmanagement: Vertiefung in der Planung, Umsetzung und Kontrolle von Sicherheitskonzepten auf Baustellen. Gefragt bei Bauunternehmen, Ingenieurbüros und öffentlichen Auftraggebern.
- Fassaden- und Spezialgerüstbau: Spezialisierung auf den Aufbau komplexer Gerüstkonstruktionen, etwa für Brücken, Industrieanlagen oder denkmalgeschützte Gebäude.
- Bauleitung und Projektorganisation: Weiterbildung im Bereich Baustellenkoordination, Personalführung und Projektmanagement – qualifiziert für leitende Tätigkeiten in größeren Betrieben.
- Umwelt- und Ressourcenschutz: Spezialisierung auf nachhaltige Bauweisen, den verantwortungsvollen Umgang mit Materialien sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Belastungen auf Baustellen. Diese Qualifikation wird besonders im Hinblick auf moderne Sanierungsprojekte und umweltgerechte Bauprozesse geschätzt.

Zusatzqualifikationen – Ihr Schlüssel zum nächsten Karriereschritt
Die Ausbildung zur Gerüstbauerin oder zum Gerüstbauer bietet ein solides Fundament für den Einstieg in ein Handwerk, das Sicherheit, Präzision und Teamarbeit miteinander verbindet. Aufbauende Spezialisierungen und praxisorientierte Zusatzqualifikationen ermöglichen es, das eigene Fachprofil gezielt zu erweitern, mehr Verantwortung zu übernehmen und die beruflichen Perspektiven nachhaltig zu verbessern. Besonders Zertifikate genießen in der Praxis hohes Ansehen, da sie aktuelles Wissen vermitteln und unmittelbar im Arbeitsalltag eingesetzt werden können – ein klarer Vorteil sowohl für Arbeitgeber als auch für die persönliche Karriereentwicklung.
Ihre Optionen als Gerüstbauer:
Kleiner Asbestschein
Unverzichtbar in zahlreichen Bau- und Sanierungsprojekten: Der sogenannte kleine Asbestschein nach TRGS 519 vermittelt die Qualifikation für den fachgerechten Umgang mit asbesthaltigen Materialien und sorgt für Rechtssicherheit bei Arbeiten in belasteten Bereichen.
➡ Ein Zertifikat, das in der Praxis häufig als Voraussetzung für verantwortliche Tätigkeiten gilt.
Großer Asbestschein
Mit dem großen Asbestschein (Sachkunde-Zertifikat gemäß TRGS 519, Anlage 3) wird die umfassende Qualifikation für den Umgang mit umfangreicheren Asbestarbeiten erworben – etwa bei Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen. Diese Weiterbildung ist insbesondere für Personen in leitender Funktion, die eigenverantwortlich Projekte durchführen, verpflichtend.
➡ Eine Zusatzqualifikation, die vor allem für Fach- und Führungskräfte im Bau- und Sanierungsbereich unverzichtbar ist.
Ersatzbaustoffverordnung (EBV) – Grundlagenkurs
Diese Schulung vermittelt praxisnahes Wissen zu mineralischen Ersatzbaustoffen und den Anforderungen der Mantelverordnung. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Gütesicherung, Probenahme, Analytik sowie rechtliche Vollzugsfragen. Die Inhalte sind insbesondere relevant für Tätigkeiten im Bauwesen, in der Entsorgungspraxis sowie im Ressourcen- und Umweltmanagement.
➡ Mit dieser Zusatzqualifikation wird das Fachwissen im Bereich nachhaltiges Bauen vertieft und eine Positionierung im zukunftsorientierten Feld der modernen Kreislaufwirtschaft ermöglicht.
LAGA PN 98 Sachkunde-Schulung
Diese Schulung bietet die Möglichkeit, das Wissen in Umweltanalytik und Entsorgungstechnik gezielt zu erweitern. Teilnehmende erwerben die Befähigung zur fachgerechten Probenahme fester Abfälle, was insbesondere im Abfallmanagement und von großem Vorteil ist.
➡ Mit dem Zertifikat wird die eigene Qualifikation gestärkt und eine Positionierung als Fachkraft für Probenahme ermöglicht.
PFAS-Schulung – Unsichtbare Gefahren erkennen
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) gehören zu den aktuell größten Herausforderungen im Umwelt- und Gesundheitsschutz. Diese Weiterbildung vermittelt, wie sich Belastungen frühzeitig erkennen lassen und welche Maßnahmen für einen sicheren Umgang sowie zur Reduzierung von Risiken erforderlich sind.
➡ Eine Zusatzqualifikation, die auf ein hochaktuelles Zukunftsthema vorbereitet und das Fachprofil im Bereich Umwelt- und Gesundheitsschutz stärkt.

Gesetze, Richtlinien und Verordnungen für Gerüstbauer und Gerüstbauerinnen
Für Tätigkeiten im Gerüstbau bilden gesetzliche Vorgaben und technische Regelwerke die Grundlage des beruflichen Handelns – insbesondere im Bereich Sicherheit, Gesundheitsschutz und Baustellenorganisation. Wichtige Vorschriften sind unter anderem die Bauordnungen der Länder, die Baustellenverordnung (BaustellV) sowie die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS), die den sicheren Aufbau und die Nutzung von Gerüsten regeln.
Darüber hinaus spielen die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sowie spezifische technische Regeln (z. B. TRGS 519 für Asbestarbeiten) eine entscheidende Rolle für den Arbeitsschutz. Ergänzend sichern Normen wie die DIN 4420 (Arbeits- und Schutzgerüste) oder die DIN EN 12811 (Temporäre Konstruktionen) sowie Managementsysteme nach ISO 9001 und ISO 14001 die Qualität, Nachhaltigkeit und Rechtssicherheit der Arbeit.
Diese Regelwerke sind in der Praxis unverzichtbar, um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen zu gewährleisten, Risiken zu minimieren und den Schutz von Mensch, Umwelt und Bauwerken sicherzustellen.

Gerüstbauer: Ausbildung
Die Ausbildung im Gerüstbauerhandwerk ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im dualen System und dauert in der Regel drei Jahre. Sie erfolgt sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Erwartet wird in der Praxis meist ein guter Hauptschulabschluss oder mittlerer Schulabschluss.
Inhalte: Während der Ausbildung werden Kenntnisse in den Bereichen Auf- und Abbau von Arbeits- und Schutzgerüsten, Bau- und Werkstoffkunde, Arbeitssicherheit sowie Lastenberechnung und Statik vermittelt. Weitere Schwerpunkte sind der Einsatz von Hebe- und Fördertechnik, die Montage spezieller Konstruktionen (z. B. für Brücken oder Industrieanlagen) sowie die rechtssichere Dokumentation der Arbeiten. Praktische Einsätze auf Baustellen sorgen für einen engen Bezug zur Arbeitswelt.
Perspektiven: Nach erfolgreichem Abschluss eröffnen sich Beschäftigungsmöglichkeiten in Handwerksbetrieben, im Baugewerbe oder bei Spezialdienstleistern für Gerüst- und Höhenarbeiten. Zudem bietet die Ausbildung eine solide Grundlage für Weiterbildungen – etwa zur Gerüstbaumeisterin bzw. zum Gerüstbaumeister, für Spezialisierungen in Sicherheits- und Projektmanagement oder für ein weiterführendes Studium, zum Beispiel im Bereich Bauingenieurwesen oder Baubetriebswirtschaft.
Schulungen, die für Gerüstbauer interessant sind:
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25.09.2025, 16.10.2025, 20.11.2025
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Präsenz-Schulung
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16.09.2025, 17.09.2025, 18.09.2025
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Präsenz-Schulung
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16.09.2025, 07.10.2025, 08.10.2025
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Präsenz-Schulung
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08.10.2025, 02.12.2025
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Präsenz-Schulung
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05.11.2025, 26.03.2026, 29.04.2026
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Präsenz-Schulung
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05.11.2025, 26.03.2026, 29.04.2026
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Präsenz-Schulung
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20.10.2025, 25.11.2025, 03.02.2026
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Präsenz-Schulung
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29.10.2025, 04.12.2025, 29.01.2026
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18.11.2025, 05.03.2026, 30.06.2026

Häufige Fragen und Antworten
Gerüstbauer und Gerüstbauerinnen errichten stabile Arbeits-, Schutz- und Traggerüste für Bauvorhaben wie Gebäude, Brücken, Fernsehtürme oder Bühnen und tragen so wesentlich zur Arbeitssicherheit bei.
Typische Aufgaben: Planung und Besichtigung von Baustellen, Auswahl und Transport geeigneter Gerüstteile, Montage und Demontage von Gerüsten, Kontrolle der Stabilität sowie Wartung und Reparatur. Sicherheitsvorschriften spielen dabei eine zentrale Rolle.
Vorteilhaft sind: handwerkliches Geschick, körperliche Belastbarkeit, Schwindelfreiheit, technisches Verständnis, hohes Sicherheitsbewusstsein, Teamfähigkeit und Ortsflexibilität. Ein Schulabschluss ist rechtlich nicht vorgeschrieben, praktisch bringen viele Azubis einen Haupt- oder Realschulabschluss mit.
Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre – im Betrieb und in der Berufsschule. Am Ende des zweiten Jahres erfolgt eine Zwischenprüfung, Abschluss ist die Gesellenprüfung. Zusatzqualifikationen erfolgen je nach Betrieb in überbetrieblichen Lehrgängen.
Ja – der Beruf ist krisensicher und gefragt. Technisierung, Normsteigerung und steigende Sicherheitsanforderungen stärken das Handwerk langfristig. Zudem ist das Gerüstbauerhandwerk seit 1991 offiziell anerkannt und seit 1998 Vollhandwerk.
Karrierewege:
Gerüstbaumeister:in (z. B. zur Selbstständigkeit)
Geprüfte:r Kolonnenführer:in im Gerüstbau
Techniker, Ausbilder und betriebswirtschaftliche oder bautechnische Fortbildungen
Studium wie Bauingenieurwesen oder Betriebswirtschaft im Bauwesen nach Meister oder Fachschule
Der Beruf richtet sich an Personen, die gern handwerklich arbeiten, körperlich belastbar und schwindelfrei sind, enge Zusammenarbeit im Team schätzen und sich für Sicherheit und Planung im Alltag interessieren.