Erfahren Sie alles Wissenswerte über die Weiterbildung für Dachdecker und Dachdeckerinnen. Informieren Sie sich über Ausbildungswege, zentrale Aufgabenfelder, Verdienstmöglichkeiten sowie die Zugangsvoraussetzungen. Darüber hinaus erhalten Sie einen Überblick zu Spezialisierungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und möglichen Karriereschritten.

Weiterbildung Dachdecker

Inhalt

Icon Warum Weiterbildung?

Warum ist eine Weiterbildung für Dachdeckerinnen und Dachdecker interessant?

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Dachdeckerin oder Dachdecker verfügen Sie über eine solide Grundlage für Tätigkeiten in der Dachdeckung, Abdichtung, Fassadengestaltung sowie im Bereich Energie- und Klimatechnik. Um sich langfristig zu spezialisieren, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen und zusätzliche Karrierewege zu erschließen, lohnt sich eine gezielte Weiterbildung.

  • Mehr Verantwortung: Fort- und Weiterbildungen qualifizieren für leitende Aufgaben im Dachdeckerhandwerk, beispielsweise als Vorarbeiter, Kolonnenführer oder Dachdeckermeister mit Personal- und Projektverantwortung.
  • Attraktive Karrierechancen: Mit zusätzlichen Qualifikationen eröffnen sich Tätigkeiten in der Bauleitung, im Bereich erneuerbare Energien (z. B. Photovoltaik), im Fassadenbau oder in Führungspositionen innerhalb von Handwerksbetrieben und Unternehmen.
  • Höheres Einkommen: Zusatzabschlüsse und Spezialisierungen wirken sich positiv auf die Gehaltsentwicklung aus und eröffnen zudem die Möglichkeit zur Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb.
  • Zukunftssicherheit: Dachdecker bleiben gefragt, da Themen wie energetische Sanierung, Nachhaltigkeit, Dachbegrünung und der Ausbau erneuerbarer Energien für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Gehalt

Dachdecker: Gehalt

Das Einkommen von Dachdeckerinnen und Dachdeckern liegt in Deutschland in der Regel zwischen 2.700 und 4.000 Euro brutto im Monat. Unterschiede ergeben sich je nach Region, Betrieb, Tarifbindung und der persönlichen Berufserfahrung.

Wer Zusatzqualifikationen erwirbt und sich in Bereichen wie Photovoltaik, Energieeffizienz, Abdichtungstechnik oder Fassadenbau weiterbildet, steigert seine Chancen auf ein überdurchschnittliches Einkommen. Auch eine Tätigkeit in leitender Funktion oder die Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb eröffnet zusätzliche Karrieremöglichkeiten mit entsprechend höheren Verdienstmöglichkeiten.

Icon Berufsbezogene Weiterbildung

Berufsbezogene Weiterbildung für Dachdecker: Zukunftschancen im Handwerk und in der Bauleitung

Nach ihrer Ausbildung können sich Dachdeckerinnen und Dachdecker zur Dachdeckermeisterin bzw. zum Dachdeckermeister weiterbilden. Die ein- bis zweijährige Meisterschule vermittelt vertiefte Kenntnisse in Dach- und Abdichtungstechnik, Energie- und Solartechnik, Bauleitung sowie Betriebsführung. Mit dem Meistertitel eröffnen sich neue Karrierewege – etwa in leitender Funktion, als Ausbilder oder in der Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb. Die Gesamtkosten für Lehrgang, Prüfungen und Lernmittel liegen in der Regel zwischen 4.000 und 6.000 Euro.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung steht außerdem der Weg zu einem Bachelorstudium offen – zum Beispiel in Bauingenieurwesen, Gebäude- und Energietechnik oder Betriebswirtschaft im Bauwesen. In einem sechs- bis siebensemestrigen Studium vertiefen Sie Ihr Wissen in Bereichen wie Baustellenorganisation, Projektmanagement, Nachhaltigkeit, Sicherheitstechnik oder Unternehmensführung. An staatlichen Hochschulen fallen Semesterbeiträge von etwa 100 bis 300 Euro an, während private Anbieter deutlich höhere Gebühren erheben. Förderungen sind über Aufstiegs-BAföG oder Stipendien möglich.

Spezialisierung

Spezialisierungen für Dachdecker

Dachdeckerinnen und Dachdecker können durch gezielte Spezialisierungen ihr berufliches Profil erweitern und sich für bestimmte Arbeitsbereiche qualifizieren.

  • Photovoltaik und Solartechnik: Schwerpunkt auf Installation und Wartung von Solaranlagen – ein gefragtes Feld im Zuge der Energiewende.
  • Dachbegrünung und nachhaltiges Bauen: Spezialisierung auf Gründächer, ökologische Dämmstoffe und klimafreundliche Bauweisen.
  • Abdichtungs- und Fassadentechnik: Vertiefung in der Abdichtung von Flachdächern, Keller- und Wandflächen sowie in modernen Fassadenverkleidungen.
  • Reet- und Schiefertechnik: Handwerkliche Spezialisierung auf traditionelle und regionale Dachdeckungsarten mit hoher Nachfrage im Denkmalschutz und in der Restaurierung.
Zusatzqualifikation

Zusatzqualifikationen – Ihr Schlüssel zum nächsten Karriereschritt

Die Ausbildung zur Dachdeckerin oder zum Dachdecker bietet ein solides Fundament für den Einstieg in ein Handwerk, das handwerkliche Präzision und Technik miteinander verbindet. Aufbauende Spezialisierungen und praxisorientierte Zusatzqualifikationen ermöglichen es, das eigene Fachprofil gezielt zu erweitern, mehr Verantwortung zu übernehmen und die beruflichen Perspektiven nachhaltig zu verbessern. Besonders Zertifikate genießen in der Praxis hohes Ansehen, da sie aktuelles Fachwissen vermitteln und unmittelbar im Arbeitsalltag eingesetzt werden können – ein klarer Vorteil sowohl für Arbeitgeber als auch für die persönliche Karriereentwicklung.

Ihre Optionen als Dachdecker:

Kleiner Asbestschein

Bei vielen Bau- und Sanierungsarbeiten ist der kleine Asbestschein nach TRGS 519 unverzichtbar. Er bestätigt die Sachkunde im sicheren Umgang mit asbesthaltigen Materialien und schafft damit die notwendige Rechtssicherheit für Tätigkeiten in belasteten Bereichen.
➡ Eine Qualifikation, die in der Praxis häufig als Grundvoraussetzung für verantwortungsvolle Aufgaben gefordert wird.

Großer Asbestschein

Das Sachkunde-Zertifikat gemäß TRGS 519, Anlage 3 – besser bekannt als großer Asbestschein – erweitert die Befugnisse auf umfangreiche Asbestarbeiten. Dazu zählen etwa Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. Besonders für Fachkräfte mit Führungsverantwortung ist diese Weiterbildung unerlässlich, da sie zur eigenständigen Durchführung solcher Projekte berechtigt.
➡ Ein Nachweis, der insbesondere für Leitungspositionen im Bau- und Sanierungswesen unverzichtbar ist.

Ersatzbaustoffverordnung (EBV) – Grundlagenkurs

Dieser Kurs vermittelt praxisnahes Wissen rund um mineralische Ersatzbaustoffe und die Vorgaben der Mantelverordnung. Behandelt werden unter anderem Qualitätssicherung, Probenahme, Analytik sowie rechtliche Anforderungen. Der Kurs richtet sich besonders an Tätigkeiten im Bauwesen, in der Abfallwirtschaft und im Ressourcenmanagement.
➡ Eine Zusatzqualifikation, die Fachwissen im Bereich nachhaltiges Bauen vertieft und den Einstieg in die moderne Kreislaufwirtschaft erleichtert.

PFAS-Schulung – Unsichtbare Gefahren erkennen

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) zählen zu den größten aktuellen Umweltproblemen. In dieser Weiterbildung erfahren Sie, wie sich Belastungen frühzeitig identifizieren lassen und welche Maßnahmen zum sicheren Umgang und zur Reduzierung von Risiken notwendig sind.
➡ Mit dieser Zusatzqualifikation spezialisieren Sie sich auf ein hochaktuelles Zukunftsthema im Umwelt- und Gesundheitsschutz.

Gesetze Richtlinien

Gesetze, Richtlinien und Verordnungen für Dachdecker

Für die Arbeit auf dem Dach bilden gesetzliche Vorgaben und technische Regelwerke die Grundlage des beruflichen Handelns – insbesondere im Hinblick auf Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Bauqualität. Wichtige Vorschriften sind unter anderem die Bauordnungen der Länder, die Baustellenverordnung (BaustellV) sowie die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS), die den sicheren Aufbau, die Nutzung und die Sicherung von Arbeitsplätzen auf Dächern regeln.

Darüber hinaus spielen die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sowie spezifische technische Regeln – etwa die TRGS 519 für den Umgang mit asbesthaltigen Materialien – eine zentrale Rolle für den Gesundheitsschutz. Ergänzt werden diese durch Normen wie die DIN 4420 (Arbeits- und Schutzgerüste) oder die DIN EN 12811 (temporäre Konstruktionen), die Anforderungen an Sicherheit und Ausführung definieren. Auch Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme nach ISO 9001 und ISO 14001 gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie nachhaltiges Bauen, Ressourcenschonung und rechtssichere Abläufe sicherstellen.

Diese Regelwerke sind in der Praxis unverzichtbar, um Risiken zu minimieren, die Sicherheit von Beschäftigten und Auftraggebern zu gewährleisten und die fachgerechte Ausführung von Bau- und Sanierungsprojekten sicherzustellen.

Ausbildung

Dachdecker: Ausbildung

Die Ausbildung zur Dachdeckerin oder zum Dachdecker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im dualen System und dauert in der Regel drei Jahre. Sie erfolgt im Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule. In der Praxis wird häufig ein guter Hauptschulabschluss, teilweise auch ein mittlerer Schulabschluss erwartet.

Inhalte: Während der Ausbildung erwerben Auszubildende Kenntnisse in den Bereichen Dachdeckung, Abdichtung, Fassadengestaltung, Bau- und Werkstoffkunde sowie Arbeitssicherheit. Weitere Schwerpunkte sind die Montage von Solaranlagen, die Gestaltung von Gründächern, der Einsatz von Hebe- und Fördertechnik sowie die rechtssichere Dokumentation der Arbeiten. Auch Themen wie Energieeffizienz, nachhaltige Baustoffe und der Umgang mit moderner Technik gehören zu den Ausbildungsinhalten.

Perspektiven: Nach erfolgreichem Abschluss eröffnen sich Beschäftigungsmöglichkeiten in Handwerksbetrieben, im Baugewerbe oder bei spezialisierten Dienstleistern. Die Ausbildung bietet außerdem eine solide Grundlage für Weiterbildungen – etwa zum Dachdeckermeister, für Spezialisierungen in Solartechnik, Abdichtung oder Umweltschutz oder für ein weiterführendes Studium, z. B. im Bereich Bauingenieurwesen, Gebäude- oder Energietechnik.

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Häufige Fragen und Antworten

Ein Dachdecker deckt und repariert Dächer mit Materialien wie Ziegel, Schiefer, Metall oder Kunststoff. Außerdem übernimmt er die Abdichtung von Dachflächen, Fassaden und Balkonen sowie den Einbau von Dachfenstern, Solaranlagen und Wärmedämmung.

Zu den typischen Tätigkeiten gehören:

  • Decken und Abdichten von Steil- und Flachdächern
  • Montage von Dachfenstern, Dachrinnen und Solaranlagen
  • Wärmedämmung und energetische Sanierung
  • Instandhaltung und Reparatur von Dächern
  • Gestaltung von Fassaden und Außenwänden

Wichtige Voraussetzungen sind handwerkliches Geschick, Schwindelfreiheit, körperliche Belastbarkeit und technisches Verständnis. Schulisch ist mindestens ein Hauptschulabschluss vorteilhaft, wobei auch mit anderen Abschlüssen gestartet werden kann.

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und ist dual aufgebaut – also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Inhalte sind unter anderem Dachkonstruktionen, Materialkunde, Arbeitssicherheit, Wärmedämmung und moderne Energie- und Solartechnik.

Ja. Besonders durch den Trend zu erneuerbaren Energien, energetischer Sanierung und nachhaltigem Bauen steigt die Nachfrage nach qualifizierten Dachdeckern kontinuierlich. Auch die Integration von Photovoltaik und Wärmedämmung macht den Beruf sehr zukunftsorientiert.

Nach der Ausbildung können Dachdecker sich spezialisieren, den Meistertitel erwerben oder ein eigenes Unternehmen gründen. Mit zusätzlicher Qualifikation sind auch Tätigkeiten im Bau- oder Projektmanagement möglich.

Der Beruf bietet eine sichere Beschäftigung mit vielfältigen Aufgaben, guten Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven. Dachdecker arbeiten nicht nur traditionell mit Ziegeln und Schiefer, sondern auch mit moderner Technik wie Solarmodulen oder innovativen Dämmstoffen.

Dachdecker können sich u. a. weiterbilden zu:

  • Dachdeckermeister
  • Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik
  • Spezialisierungen wie Solartechnik, Bauwerksabdichtung oder Energiemanagement. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Studium im Bauwesen oder Energiemanagement aufzunehmen.

Haben Sie Fragen, die in unseren FAQ noch unbeantwortet geblieben sind? Schreiben Sie uns, unser Fachteam hilft Ihnen gerne weiter!