Hydraulischer Abgleich: Was steckt dahinter?

Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass in jeder Leitung und an jedem Verbraucher exakt die richtige Wassermenge bei optimalem Druck ankommt. So wird die Wärme im Gebäude gleichmäßig verteilt und die Trinkwasserinstallation bleibt hygienisch sicher – eine Kernforderung der VDI 6023. Ohne Abgleich drohen Überhitzungen, Druckverluste oder gar stagnierendes Wasser mit Legionellenrisiko.

Wärme, Temperatur und Hygiene – untrennbare Verbündete

Ein hydraulisch einwandfrei abgeglichenes Trinkwassersystem sorgt nicht nur für einen stabilen Wasserdruck, sondern garantiert auch eine gleichmäßige und sichere Temperaturverteilung. Warme Leitungen werden insbesondere nach VDI 6023 möglichst so ausgelegt, dass die Temperatur im gesamten Zirkulationssystem mindestens 55 °C beträgt, um das Legionellenrisiko zu minimieren.

Hierbei gilt:

  • Optimale Wassermengen verhindern Überhitzung einzelner Rohrabschnitte oder Unterversorgung anderer.
  • Gleichbleibende Temperaturprofile unterstützen eine hygienische Versorgung an allen Zapfstellen.
  • Vermeidung von zu hohem Volumenstrom reduziert Wärmeverluste und schont die Energieeffizienz der Anlage.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Der hydraulische Abgleich wirkt sich direkt auf den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit einer Trinkwasserinstallation aus:

  • Optimal eingestellte Systeme bedeuten geringeren Pumpenstromverbrauch.
  • Die Wärmeverluste werden minimiert, da kein übermäßiger Wasserdurchsatz auf Kosten der Temperatur erfolgt.
  • Das spart Kosten und reduziert den CO₂-Ausstoß – ein echter Beitrag zur Nachhaltigkeit und ein Pluspunkt bei energetischen Zertifizierungen von Gebäuden.

Warum ist der hydraulische Abgleich unverzichtbar?

  • Trinkwasserqualität sichern: Keine Stagnation, keine Temperaturschwankungen – Reduzierung von Legionellengefahr.
  • Energie sparen: Präzise Wassermengen vermeiden unnötigen Wärmeverlust und senken den Energieverbrauch messbar.
  • Anlagensicherheit erhöhen: Reduziert Materialbelastungen und Druckschwankungen, verlängert die Lebensdauer der Installation.
  • Komfort steigern: Gleichmäßige Raumtemperaturen und zuverlässige Warmwasserversorgung erhöhen die Nutzerzufriedenheit.
Grafik hydraulischer Abgleich nach VDI 6023

So funktioniert der Abgleich in der Praxis

  • Manuelle Regulierventile: Erfahrene Fachkräfte justieren Volumenstrom und Druck für jeden Heizkörper einzeln – präzise, aber wartungsintensiv.
  • Automatische Regulierventile: Smarte Ventile passen den Wasserdurchfluss selbstständig an – wartungsarm und sicher im Betrieb.
  • Stationärer Abgleich: Optimale Rohrnetzdimensionierung und Komponentenauswahl ermöglichen dauerhafte Balance ohne Nachregulierung.

Alle Verfahren beruhen auf Messungen von Volumenstrom, Druck und Temperatur – genau abgestimmt auf die Anforderungen der VDI 6023.

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