Biofilm & Mikroorganismen im Trinkwasser
Trinkwasser ist nicht steril! Auf jeder Oberfläche innerhalb von Wassersystemen bildet sich ein Biofilm. Bakterien bleiben am Material haften, umhüllen sich zum eigenen Schutz mit Schleim aus sog. extrazellulären Substanzen und bilden somit einen Lebensraum für andere Bakterien, Amöben usw. Man schätzt, dass mehr als 95 % aller Mikroorganismen in Trinkwasserinstallationen in solchen Biofilmen leben.
Biofilm, Hygienemängel & technische Maßnahmen |
Einfluss von Betriebsbedingungen auf Biofilm und Trinkwasser
Verschiedene Umstände, wie z.B. Druckstöße, hohe Fließgeschwindigkeiten oder Erschütterungen, können dazu führen, dass sich Teile vom Biofilm lösen und das Trinkwasser nachteilig beeinflussen. Typische Folgen sind Trübungen, Geschmacksbeeinträchtigungen oder auffällige mikrobiologische Messwerte, wie erhöhte Koloniezahlen oder positive Befunde auf Krankheitserreger (z.B. Legionella spec. oder Pseudomonas aeruginosa).
Hinweis: Solche Probleme entstehen häufig durch unsaubere Verarbeitung, etwa durch Lötfett oder eingedrungenen Schmutz in Rohrleitungen während der Bauphase.
Technische Maßnahmen zur Vermeidung von Biofilmbildung
Das technische Regelwerk zielt darauf ab, die Biofilmbildung so gering wie möglich zu halten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Auswahl geeigneter, zertifizierter Werkstoffe und Materialien
- Ausreichender Durchfluss
- Vermeidung von Stagnation
- Saubere Verarbeitung
- Fachgerechte Inbetriebnahme
- Einhaltung der Temperaturen
- Bestimmungsgemäßer Betrieb
- Inspektion und Wartung nach den a.a.R.d.T.
Präventionshinweis: Besonders die Vermeidung von Stagnation durch regelmäßigen Wasseraustausch ist ein zentraler Faktor für die hygienische Sicherheit des Trinkwassers.