Biofilm & Mikroorganismen im Trinkwasser
Trinkwasser ist nicht steril! Auf jeder Oberfläche innerhalb von Wassersystemen bildet sich ein Biofilm. Bakterien bleiben am Material haften, umhüllen sich zum eigenen Schutz mit Schleim aus sog. extrazellulären Substanzen und bilden somit einen Lebensraum für andere Bakterien, Amöben usw. Man schätzt, dass mehr als 95 % aller Mikroorganismen in Trinkwasserinstallationen in solchen Biofilmen leben.
Grafische Darstellung der Biofilmbildung in einem Wasserrohr nach VDI 6023.
Grafische Darstellung der Biofilmbildung in einem Wasserrohr nach VDI 6023.
Biofilm, Hygienemängel & technische Maßnahmen
Einfluss von Betriebsbedingungen auf Biofilm und Trinkwasser

Verschiedene Umstände, wie z.B. Druckstöße, hohe Fließgeschwindigkeiten oder Erschütterungen, können dazu führen, dass sich Teile vom Biofilm lösen und das Trinkwasser nachteilig beeinflussen. Typische Folgen sind Trübungen, Geschmacksbeeinträchtigungen oder auffällige mikrobiologische Messwerte, wie erhöhte Koloniezahlen oder positive Befunde auf Krankheitserreger (z.B. Legionella spec. oder Pseudomonas aeruginosa).

Hinweis: Solche Probleme entstehen häufig durch unsaubere Verarbeitung, etwa durch Lötfett oder eingedrungenen Schmutz in Rohrleitungen während der Bauphase.
Technische Maßnahmen zur Vermeidung von Biofilmbildung

Das technische Regelwerk zielt darauf ab, die Biofilmbildung so gering wie möglich zu halten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

Präventionshinweis: Besonders die Vermeidung von Stagnation durch regelmäßigen Wasseraustausch ist ein zentraler Faktor für die hygienische Sicherheit des Trinkwassers.

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