Das Trinkwasser in Gebäudetrinkwasseranlagen kann auf unterschiedliche Weise beeinträchtigt werden, z. B. durch das Eindringen von Schmutz in Bauteile bei der Lagerung oder Montage, durch Fehler bei der Inbetriebnahme, durch nicht bestimmungsgemäßen Betrieb, durch Hochwasser, defekte Sicherungseinrichtungen oder durch Biofilme und Ablagerungen, die im Laufe der Zeit immer mehr zunehmen.
Hierdurch kann die Trinkwasserbeschaffenheit nachteilig beeinflusst werden. Färbungen, Trübungen, Geruch oder Geschmack, die Überschreitung von Grenzwerten, das Erreichen bzw. Überschreiten des technischen Maßnahmenwertes für Legionellen und der Nachweis von Krankheitserregern ist nach § 47 der TrinkwV dem Gesundheitsamt unverzüglich anzuzeigen (Für Legionellen gilt die Anzeigepflicht durch das Labor). Der Betreiber ist nach § 48 verpflichtet, unverzüglich Untersuchungen zur Aufklärung der Ursache und Maßnahmen zur Abhilfe zu treffen. Nach Anzeige an das Gesundheitsamt werden die Maßnahmen i. d. R. miteinander abgestimmt. Die Maßnahmen richten sich u. a. nach:
- Art der Verunreinigung (organoleptisch, mikrobiologisch, chemisch)
- Konzentration des jeweiligen Parameters
- Gesundheitliche Bedeutung des Parameters
- Anzahl der auffälligen Wasserproben (lokale oder größere Kontamination)
- Zeitlicher Verlauf der Kontamination
- Art der Nutzung des Trinkwassers
- Besondere Risiken (z. B. Krankenhaus, Lebensmittelproduktion)
Nicht immer reicht ein einfaches Spülen der Leitungen aus, um die Kontaminationen zu beseitigen. In solchen Fällen müssen die Verunreinigungen durch gezielte Maßnahmen beseitigt werden, wie:
- Spülen mit Wasser
- Spülen mit Luft-/Wassergemischen
- Spülen mit Zusatzstoffen
- Desinfektion des Trinkwassers
- Anlagendesinfektion
Hinweise zur Vorgehensweise geben die Arbeitsblätter des DVGW:
- DVGW W 551-2: Hygienisch-mikrobielle Auffälligkeiten; Methodik und Maßnahmen zu deren Behebung
- DVGW W 551-3: Reinigung und Desinfektion
